Telegram: weitere sichere WhatsApp-Alternative vermeldet 800.000 neue Nutzer
Doch es gibt Konkurrenz für Threema und die kommt aus Russland: der kostenlose Messenger Telegram möchte mit zahlreichen Funktionen, der Unterstützung mehrer Geräte sowie einem Desktop-Client und einer API für Entwickler punkten. Bei normalen Chats werden Nachrichten und Mediendateien verschlüsselt auf den Telegram-Servern gespeichert und sind so auf allen Geräten verfügbar. Zusätzlich gibt es sogenannte Secret Chats mit End-zu-End-Verschlüsselung, bei denen nichts auf den Telegram-Servern gespeichert werden soll und Nachrichten sich auf Wunsch nach einer bestimmten Zeit selbst löschen.
Telegram kann sogar noch mehr von dem WhatsApp-Deal profitieren als Threema: gestern sollen sich 800.000 neue Nutzer für den Dienst angemeldet haben, während es bei Threema “nur” 200.000 waren. Diese Unterschiede hängen wohl nicht zuletzt damit zusammen, dass für Threema 1,60€ fällig werden, während Telegram kostenlos ausprobiert werden kann.
Wie steht es um die Sicherheit?
Eines der wichtigsten Argumente der WhatsApp-Wechsler ist das Thema Sicherheit. Die Macher von Telegram haben ein eigenes Chat-Protokoll entwickelt, das laut eigenen Aussagen sehr sicher sein soll. Um diese Behauptung zu untermauern, bieten sie demjenigen Bitcoins im Wert von 200.000 Dollar, der das Protokoll knacken kann.
Gänzlich unumstritten ist das Protokoll von Telegram jedoch nicht: Sicherheitsexperten wie Geoffroy Couprie und Moxie Marlinspike haben es, basierend auf den verfügbaren Informationen, stark kritisiert (sowie hier). Was an den Vorwürfen dran ist, kann nicht beantwortet werden, da die Dokumentation von Telegram stark verbesserungswürdig zu sein scheint. Das Telegram-Team pocht aber auf die Qualität der eigenen Software und antwortet in den verlinkten Artikeln bereitwillig auf die Kritik der Experte.Interessant sind vor allem die Hintergründe der App. Der Telegram Messenger wurde von einem russischen Milliardär ins Leben gerufen. Es gibt keine Werbung und keine Kosten, die Sicherheit wird hingegen groß geschrieben.
Aus technischer Sicht bietet der Telegram Messenger abgesehen von einer deutschen Lokalisierung aber alles, was man für den spontanen Nachrichten-Austausch benötigt: Es gibt Gruppenchats, man kann Videos mit einer Größe von bis zu 1 GB problemlos bereitstellen und sogar Fotos aus dem Web über die App versenden. Die Daten und Nachrichten werden im Telegram Messenger in der Cloud gespeichert – zwar sicher und verschlüsselt, wirklich sicher sein kann man sich in der heutigen Zeit aber wohl nie.
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Seit dem Kauf von WhatsApp durch Facebook sind manche auf der Suche nach einer Alternative. Beim Wechsel müssen bisherige WhatsApp-Kunden aber darauf achten, dass sie die App nicht nur deinstallieren. Darauf weist das Telekommunikationsportal „Teltarif.de“ hin. Stattdessen sollten sie zunächst in den Einstellungen unter „Account“ ihr Konto löschen - ansonsten bleiben die Daten des Nutzers weiter auf den Servern des Unternehmens gespeichert. Wer WhatsApp danach doch wieder installiert, muss eine schon bezahlte Jahresgebühr allerdings noch einmal entrichten.
Alternative Messenger gibt es viele. Für Nutzer, die viel Wert auf Sicherheit und Datenschutz legen, sind vor allem die Apps mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung interessant. Zu ihnen gehört wie hier im Beispiel Telegram, das für iOS und Android gratis erhältlich ist - zurzeit allerdings nur in englischer Sprache.
Geschrieben von: admin am 22.02.2014 | | Wertung: |